Skip to content

Urban Sports Club enthüllt Fitnessbranche Trends und Challenges

Von Lynn Kühner

Ein Blick in die Zukunft der deutschen Fitnessbranche – mit USC Vice President Patrick Soxhlet

Let’s talk fitness! In der neuen Urban Vibes Episode haben wir hinter die Branchen-Kulisse geschaut und den Vice President Partner Management von Urban Sports Club, Patrick Soxhlet, zu Gast. Mit ihm haben wir über die Auswirkungen der Pandemie und Energiekrise auf Gyms, über unterschiedliche Workout-Trends in Hamburg und Frankfurt und Herausforderungen in der Gym-Branche gesprochen. Außerdem verrät er, warum Urban Heroes und Urban Sports Club perfekt zusammenpassen.

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von open.spotify.com zu laden.

Inhalt laden

Hier kommen einige spannende Parts aus dem Interview zum Lesen!

Patrick, du bist seit 2021 Vice President bei Urban Sports Club. Erzähl mal, was war die Inspiration hinter der Gründung von USC? Welche Probleme oder Herausforderungen habt ihr erkannt, die euch dazu motiviert haben, diese Plattform zu schaffen?

Ich glaube, da gibt es zwei Perspektiven. USC wurde 2021 gegründet und damals war der Ansatz: Wie kann man den Multisportler-Ansatz abdecken? Diese klassischen Personen, die gerne ein Mal pro Woche ins Fitnessstudio gehen möchten, aber auch mal Yoga oder andere Sportarten ausprobieren wollen.

Der andere Bereich ist der Firmenfitnessbereich. Bei 500 Mitarbeitern möchte nicht jeder das gleiche machen. Um dem gerecht werden zu können, da kommt ein bisschen die Inspiration her. Wir können mit den Firmen eine Kooperation abschließen und möglichst viel abzubilden, damit die Mitarbeiter einen gesünderen Lebensstil führen können.

Was ist dein beruflicher Background? Wie bist du bei USC gelandet?

Ich habe nach der Schule ganz klassisch eine Ausbildung zum Industriekaufmann gemacht, wo ich viel Administratives und Kaufmännisches lernen durfte. Das war nicht unbedingt meins, deshalb bin ich in die Sportbranche gegangen und hab das Hobby zum Beruf gemacht. Ich habe dann eine Ausbildung zum Fitnesstrainer gemacht, eine A-Lizenz, um im Studio arbeiten zu können und auch Personal Trainer zu sein.

Nach ein paar Jahren habe ich noch einen Switch gemacht, ins Onlinemarketing. Ich habe Websites für kleine und mittelständische Unternehmen erstellt und da viele Erfahrungen gesammelt. Nachdem ich anschließend noch ein Jahr bei einer NGO im Tierrechtsbereich tätig war (ein Herzensprojekt für mich), bin ich zu Urban Sports Club gegangen und habe als Partner Manager angefangen. Das war vor etwa 6 Jahren und seitdem bin ich hier.

Die letzten Jahre mit Pandemie und Energiekrise waren tough für die Fitnessbranche, das ist uns wohl allen klar. Wie seid ihr als Urban Sports Club durch die Krise gekommen?

Das ist ein sehr interessantes Thema, das ich in drei Teile aufteilen würde. Vor der Pandemie hatten wir noch ein Event mit hunderten Menschen und Corona war noch ein Randthema. Ein, zwei Tage später hatten wir eine Besprechung im Team und hielten es für unvorstellbar, dass die Studios geschlossen werden würden. Rückblickend ist es sicherlich lustig, dass das damals die Vorstellung war… aber wir hatten diese Gespräche.

Vier oder fünf Tage später waren die Studios plötzlich so. Das war, glaube ich, für die gesamte Sportbranche eine kurze Schockstarre und wir mussten alle überlegen: Was machen wir jetzt? Wir haben uns gefragt, wie wir unsere Mitglieder auch während der Pandemie unterstützten können – das ist quasi der zweite Teil. Was wir dann gemacht haben, ist, über eine kleine Nacht-und-Nebel-Aktion ein Onlineangebot zur Verfügung gestellt zu haben. Man konnte nicht mehr ins Studio gehen, wir wollten aber den Mitgliedern und unseren Partnern die Option geben, weiterhin ihrer Passion nachzugehen. Nach drei oder vier Tagen hatten wir auf unserer Website ein Onlineangebot, das wir vorher nicht hatten.

Wir haben auch unsere Partner dabei unterstützt und beraten – bei Themen wie Onlinekurse erstellen mit guter Audio- und Videoqualität, haben Webinare gegeben und Experten rangeholt.

In den ersten Monaten hatten wir einen Solifonds, das heißt, dass wir 80% unserer Einnahmen an unsere Partner ausgeschüttet haben. Das war für uns alle schwierig, aber wir konnten trotzdem über eine Millionen Euro an unsere Partner ausschütten.

Nach dem ersten Lockdown war es viel Aufklärungsarbeit: Mitgliedern kommunizieren, was sie zu beachten haben mit Abstandsregelung und Co, auf der Partnerseite die Hygienemaßnahmen. Dinge, die plötzlich sehr präsent waren. Jetzt geht’s darum, wieder in die neue Welt – nach Lockdown und Pandemie – zu kommen.

Was für Trends erkennst du derzeit im Nutzerverhalten bei euch? Wie unterscheiden sich Nutzer in Städten? Sind die Hamburger anders drauf als die Frankfurter?

Beide Städte leben grundsätzlich vom klassischen Fitness. In Frankfurt sind die Leute vor allem alleine unterwegs und das am Morgen. 50-60 Minuten ins Fitnessstudio, dann ab zur Arbeit. Hamburg ist viel im Gruppenworkout-Bereich unterwegs, eher am Abend und im Team. Eine Gemeinsamkeit haben die beiden Städte: Urban Heroes zählt in Hamburg und Frankfurt zu unseren besten Partnern mit den meisten Check-Ins. Was wir ansonsten als Trends bei den Aktivitäten feststellen sind Barre und Padel. Mobility und Entspannungen – sei es mit Yoga, Meditation oder Mobility-Kursen – sind definitiv ein Punkt.

Was auch ein starker Trend ist, sind gemeinsame Wettkämpfe wie zum Beispiel HYROX. Dass man dabei dieses gemeinschaftliche Erlebnis hat, ist ein zentraler Punkt.

Glaubst du klassische Fitness Studios mit großen Anlagen und 12 bis 14 Monatsmitgliedschaften haben noch eine Überlebenschance in Deutschland?

Was heute viel, viel wichtiger ist als damals, ist, einen konkreten Mehrwert für die Mitglieder zu bieten. Dass sie gar nicht in Frage stellen, ob sie bleiben oder nicht. Ich glaube schon, dass solche Modelle in der Zukunft weiterhin gefragt sein werden. Aber die Mitglieder wissen heute noch viel mehr, was sie wollen, als damals. Darauf einzugehen, das ist der entscheidende Punkt für die Gyms. Ich denke nicht, dass das klassische Modell passé ist, aber die Gyms müssen einen noch größeren Mehrwert bieten, als es eh schon der Fall ist.   

Boutique Studios wie Urban Heroes sind in Deutschland immer angesagter und häufiger vertreten. Was macht deiner Meinung nach Fitness Boutiquen wie Urban Heroes beliebt?

Ich glaube, die Frage ist für jeden einfach zu beantworten, der mal da war. Ich bin ein großer Fan von Boutique! Zum einen ist es einfach ein Erlebnis – man ist vor Ort, hat dieses Team-Gefühl, spornt sich gegenseitig an, man pusht sich über seine Grenzen, hört gute Musik, hat Lichterlebnisse. Es ist einfach das Erlebnis in dem Moment. Der Nebeneffekt davon ist: Du vergisst den Alltag. Wenn ich in diesen 50 Minuten bei 20km/h versuche, irgendwie auf dem Laufband zu bleiben, denke ich nicht darüber nach, was der Kollege am Morgen zu mir gesagt hat. Das ist mir in dem Moment komplett egal. Diese Möglichkeit, komplett abschalten zu können, in dieser Welt voller Notifications und Ablenkungen, ist für mich einer der Gründe, warum ich Boutique Fitnessstudios sehr gerne mag.

Zu eurem Angebot zählen auch Cryo-Studios – wie werden die in Deutschland genutzt? 

Sehr gut! Es ist eine ideale Ergänzung. Viele Kunden gehen zu Urban Heroes und danach noch in die Cryo. Also körperliche Anstrengung und danach eine Form der Entspannung. Die Kombination ist sehr stark gefragt – es ist eher selten, dass jemand an einem Tag nur einen Cryo-Checkin haben.

Wenn wir nochmal aus Kundensicht drauf schauen, welche Wünsche nehmt ihr da wahr? Denn viele unserer Heroes ergänzen das Training in der Red Zone durch das Laufen im Freien, Yoga oder Krafttraining im Gym – je nachdem, worauf der Fokus individuell liegt. Was bekommt ihr an Feedback? Was brauchen die Kunden um rundum happy zu sein? 

Ich glaube, der entscheidende Punkt ist, dass die Kunden heute viel genauer wissen, was sie wollen. Aufgrund der Möglichkeiten, die man online sieht, hat man eine viel konkretere Vorstellung davon, was man machen möchte. Dem gerecht zu werden – der eine möchte die Experience vor Ort im Team haben, der andere präferiert Micro-Gyms ohne Kontakt zu anderen – das ist die große Herausforderung der Zukunft.