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Von der Couch zum Halbmarathon

Von Despina Borelidis

 A Sport Fairy Tail

Zu Schulzeiten hat Magda ihren Turnbeutel am liebsten zu Hause „vergessen“. Und auch Jahre später, wenn ihr bester Kumpel ihr morgens nach dem Feiern schrieb, wie schön es grade ist, bei zwei Grad an der Elbe zu laufen, hat sie die Bettdecke noch etwas höher gezogen. Magda und Sport – das war wie Feuer und Wasser, wie Tag und Nacht und irgendwann wie eine Zwangsheirat – arrangiert von ihrem Orthopäden. Wir haben Magda getroffen und ihr Löcher in den Sixpack gefragt: Wie hat sie ihre Liebe zum Sport entdeckt? Wie hat der Sport sie verändert? Und viele, viele Fragen mehr. Hier kommt ihre Hero Journey!

 

„Manchmal braucht man eine staubtrockene Ansage“

„Wenn Sie so weitermachen, sehen wir uns in drei Monaten wieder. Mit einem Bandscheibenvorfall. Wollen Sie das – mit 25?“ Das saß. Magda war gerade mitten im Lehramtsstudium, hatte Prüfungsstress und musste, von Schmerzen geplagt, eine Kernspintomographie machen. Die Worte ihres Orthopäden machten ihr richtig Angst: Sie wollte Lehrerin werden und die amtsärztliche Untersuchung nach dem ersten Staatsexamen bestehen. So viel war klar: Wie sie bisher gelebt hatte, konnte es nicht weitergehen. Sie musste abnehmen. Und trainieren.

„Frag dich, was du jetzt für deinen Körper tust, um noch viele Jahre später gesund zu sein.“

Magda führte sich vor Augen, wie sie zehn Jahre später schnaufend vor ihrer Schulklasse stehen und sich erstmal setzen müsste. „Sich so ein Schreckensszenario vorzustellen, hilft. Als Lehrerin müsste ich ja Ausdauer und Haltung beweisen. Ich würde mehrere Stunden lang am Tag vor Schulklassen an der Tafel stehen und hätte – nebenbei bemerkt – auch eine Vorbildfunktion.“ Übergewicht, Bandscheibenvorfall, Schmerzen – nichts davon hatte Platz in Magdas Plänen.

„Fang sofort an. Mach kleine Schritte. Bleib dran.”

Magda fing an, zu laufen. Erst zwei Kilometer. Währenddessen dachte sie, ‚Wie kann man bloß vier Kilometer laufen?‘ und lief schon bald vier und immer so weiter. Ihre Geschichte klingt wie die Worte von Forrest Gump: „Also rannte ich zum Ende der Straße. Als ich dort ankam, dachte ich, ich könne auch bis zum Ende der Stadt laufen. Und als ich dort ankam, dachte ich, ich könnte einfach durch Greenbow County laufen.

„Ziele – es gibt nichts besseres. Sie zeigen dir, was du schaffen kannst!“

2016 meldete Magda sich zum ersten Halbmarathon an. Trotz, dass sie glaubte, ihn nie im Leben zu schaffen, lief sie gleich im nächsten Jahr ihren zweiten. „Dieses unglaubliche Glücksgefühl, es geschafft zu haben, ist selbst Tage später noch voll präsent.“ So ging es ihr auch bei Urban Heroes. Der Muskelkater, der sich nach ihrem ersten Workout über Tage zog und das ‘Was-habe-ich-mir-nur-dabei-gedacht’ wichen den Erfolgsmomenten und der Lust auf’s nächste Workout! Erst vor einem guten Jahr hielt sie das erste Mal in ihrem Leben Hanteln in den Händen, inzwischen stemmt sie im HIIT-Workout 7,5 und 10 kg. Ihr Tipp: „Starte mit dem für dich schwersten Gewicht, du kannst immer noch ein leichteres nehmen. Bald wird es dir ohnehin zu leicht werden. 😉 Setz‘ dir dein Ziel und du wirst es im fließenden Übergang erreichen.“

 

„Die Ergebnisse in Zahlen? Minus 23 cm Umfang, minus 20 Kilogramm, zwei Meter größer.“

Es heißt ja, die Waage sei nicht der richtige Ort, um seine Fortschritte zu messen. Also nahm Magda das Maßband. Und sie betrachtete ihren persönlichen Wandel:

„Hier bin ich! – Du wirst stärker werden, du wirst Selbstvertrauen gewinnen!“

Magda machte sich früher am liebsten unsichtbar: „Lieber nicht auffallen, lieber still sein, lieber den Pulli noch ein bisschen weiter über den Bauch ziehen.“ Das hat sich grundlegend verändert, seit sie trainiert: Magda war eine der ersten, die sich als Teil der Urban Heroes-Crew für die Teilnahme an der CUROX01-Challenge gemeldet und sie mit dem Team gerockt hat!

 

„Ich will Sport machen“ vs „Ich muss Sport machen“

Balance finden, Selbstvertrauen schöpfen, voller Stolz auf Erfolge zurückblicken – das hat Magda erst die Freude am Sport entdecken lassen. Zuvor hat sie mit Sport lange Zeit das Gefühl aus ihrer Grundschulzeit verbunden: pummelig und unsportlich zu sein, als letzte in die Mannschaft der Klassenkameraden gewählt zu werden und sich am liebsten verkriechen zu wollen. Bock auf Sport und Freude am Training empfand sie nach ihren ersten Erfolgen – auch bei Urban Heroes: „Hier habe ich gelernt, dass Sport Spaß macht! Dass ich mich zu Höchstleistungen motivieren lassen kann, dass ich alles schaffen kann. Selbst ein 20 km/h-Sprint ist inzwischen drin!” Müsste sie heute auf Sport verzichten, wäre es eine echte Qual für sie.

 

„Machst du Sport, prallt vieles einfach an dir ab.”


Alles, worüber sich Magda tagsüber als Lehrerin in der Mittelstufe den Kopf zerbricht, verfliegt, wenn sie nach Feierabend läuft. „Mir gibt Sport unglaublich viel Sicherheit, er macht mich souveräner im Umgang mit anstrengenden, stressigen Situationen.“ Der halbstündige Lauf oder die kräftezehrende HIIT-Session bei Urban Heroes – unverzichtbar: „Der Kopf leert sich. Einfach mal atmen.“ Ohne Sport, keine Balance. Ohne Balance, keine Lebensqualität.

 

„Wenn du dich bewusst mit deiner Gesundheit auseinandersetzt, gibt es kein Zurück“.

Magda setzte sich mit ihrer katastrophalen Ernährungsweise auseinander und hielt Buch. „Es war erschreckend, zu sehen, wie viele Kalorien ich täglich zu mir nahm!“, stellte sie fest. Fleisch und Süßigkeiten kaufte sie sich einfach nicht mehr. Sie fing an, sich vegetarisch zu ernähren und achtete auf ihre Kalorienzufuhr. Heute behandelt sie Ernährungsthemen auch mit ihren Schülern: „Was macht Zucker mit uns? Warum ist er schädlich? Was richten Energy-Drinks an? Warum sollte wir nicht gar nichts essen? Viele Menschen wissen gar nicht, was sie ihren Körpern antun. Als Lehrerin fühle ich mich auch für diese Art der Erziehung verantwortlich.“

„Ganz egal, wie 100 Prozent aussehen: Es sind deine 100 Prozent. Und die gibst du dann auch – keine Diskussion.“

Das hat Magda in den HIIT-Sessions bei Urban Heroes gelernt. „Ich erwische mich manchmal dabei, wie ich Dinge ausspreche, die mir die Trainer während des Workouts sagen! In Wahrheit geht nämlich immer noch etwas mehr, als wir denken. Nur unser Kopf setzt uns Grenzen. Also: Glaub an dich und überwinde dich!“

Um sich nicht um das Training an ihren Schwachstellen zu drücken, trainiert Magda am liebsten „Full Body” und damit sie ihre Mitte stärkt, „Chest, Back & Core”. „Ich riskiere auf keinen Fall, dass ich meine Kraft verliere. Ich will mich nie wieder so fühlen wie früher, ich will nie wieder übergewichtig sein, nie wieder bewegungseingeschränkt. Mein Plan ist, noch viele Jahre ohne Probleme stundenlang vor meinen Schulklassen zu stehen.“

 

Go, Hero! Wir rocken das zusammen!